Nach mittlerweile drei Nächten in richtigen Betten und der kürzesten anstehenden Strecke, versprach der Tag halbwegs entspannt abzulaufen. Trotzdem starteten wir um 6:30 Uhr, um zum Empfang am Zielort pünktlich vor Ort zu sein.
Der Wind hatte deutlich nachgelassen und das Höhenprofil dafür wieder etwas zugenommen. Aber wenn man jetzt vermutete, dass unser Team dadurch langsamer unterwegs ist, wurde man eines Besseren belehrt. Die Probleme der ersten Tage sind vorbei und der Körper hat sich auf die Belastung eingestellt. Für die 118 km des Tages benötigte das Team nur ca. 9 Stunden und 40 Minuten, was einem Tagesschnitt von 4:55 min/km und damit etwas mehr als 12 km/h entspricht.
Unterwegs gab es dann wieder einmal wunderschöne Natur mit ein paar Highlights. Aus dem Sauerland fuhren bzw. liefen wir in Richtung Willingen, welches besonders bei Skisprungfans bekannt ist. Unser Track führte fast direkt an der weltweit größten Großschanze vorbei und Team 3 gönnte sich einen kleinen Abstecher zur Schanze. Dort warteten bereits Steffen und Marie auf sie, welche für ein Foto die Stufen der Schanze erklommen hatten – wieviel Stufen es sind können wir allerdings nicht genau sagen – die Luft reichte nicht fürs Zählen. Wie es sich für einen richtigen Wintersportort gehört, lagen ca. 2m Schnee an unserer Strecke und es gab eine Lauf-KulTour-Schneeballschlacht mitten im August.
Am folgenden Wechselpunkt wurde wieder deutlich, dass auch unser Material leidet. Nur 300m vor den Transportern zerbrach bei Johannes das Schutzblech und verfing sich im Rad. Somit stand eine notdürftige Reparatur auf Strecke an, da zwischen Streckenteam und Begleitern ein Waldstück lag, konnten wir uns nicht direkt sehen. Den Wechsel nutzte Manuel wieder einmal zur Reparatur seines Reifens, da sich ein schleichender Plattfuß eingestellt hatte. Beim aufpumpen des Reifens gab es plötzlich einen lauten Knall und das Team zuckte zusammen. Der neue Schlauch platzte – ob es an einem Materialfehler oder zu viel Kraft bei Manu lag, konnten wir nicht herausfinden – und eine besorgte Anwohnerin kam eilig um die Ecke gerannt um sich zu erkundigen, ob etwas passiert sei und sie uns helfen kann. Defekt Nr. 3 trat bei Thomas auf, da seine Bremse den Geist versagte. Da wir kein Entlüftungsset mit auf Tour hatten, musste Thomas im nächsten Ort vom Team trennen und im dritten Radladen konnte ihm dann schließlich das passende Produkt zur Verfügung gestellt werden.
An einem schönen Foto-Spot nutzte unser Fotograf Sören die Gelegenheit und ließ die Drohne steigen. Das Team überquerte ein altes Viadukt und die dort entstandenen Aufnahmen sind wirklich großartig.
Im Etappenziel in Waldeck wurden wir dann vom Bürgermeister Jürgen Vollbracht auf dem wunderschönen Schloss empfangen. Mit Blick auf den Edersee hatte dieses Ambiente schon fast eine romantische Stimmung.
Zum Ausklang des Tages wurden wir an der Turnhalle noch durch den Waldecker Triathlonverein begrüßt und es wurde der Grill für uns angeschmissen. Im Verein ist u.a. Daniel Hankel aktiv, welcher selbst 2011 bei der Lauf-KulTour mit am Start war. Obwohl Daniel hier in Hessen heimisch ist, verschlug es ihn damals für sein Studium nach Chemnitz. „Pack dein Studium – Am besten in Sachsen“ ist hier also Programm. Neben tollen alten und neuen Tourgeschichten haben einige von uns nun ein neues To-Do auf ihrer Liste, da der Edeersee-Triathlon jetzt darin fest abgespeichert ist.
Liebes Laufkultur-Team, es ist absolut klasse, was Ihr da macht! Ich lese jedes Eurer Tagebücher und fiebere, leide und freue mich -wenn auch „systembedingt“ etwas zeitversetzt- mit Euch über Eure Erlebnisse. Ich wünsche Euch eine gute Rückkehr Richtung Chemnitz, bleibt alle heil und gesund! Martin
Hallo Martin,
vielen Dank. es ist noch ein letzter Abschnitt. Erfahrungsgemäß beflügelt der nochmal richtig und lässt mögliche Schmerzen vergessen.