Heute noch ein sehr emotionaler Bericht vom Rennsteiglauf von Manu, dem man fast nicht anmerkt wieviel Spaß es ihm gemacht hat...
"Am Freitag brach eine Gruppe von uns in Richtung Thüringer Wald auf. Bei dieser Veranstaltung von einem Lauf zu sprechen, ist eigentlich falsch. Es ist ein großes Volksfest, bei dem auch mal eine mehr oder weniger kleine Strecke gelaufen wird.
Der Samstag begann für Manuel und Franziska um 3:30 Uhr mit dem Aufstehen. Ihre Übernachtung war in Erfurt, so dass sie 4:30 Uhr mit dem Auto in Richtung Schmiedefeld starten mussten. Zur Einstimmung in den Tag wurde beim Frühstück erst mal das Rennsteiglied angestimmt (1.).
5:30 Uhr fuhr der Shuttlebus mit Franzi in Richtung Halbmarathonstart nach Oberhof. Eine Stunde später starteten auch Thomas , Paule Line und Manu mit ihrem Shuttlebus in Richtung Neuhaus. Normalerweise wird bei der gut einstündigen Fahrt mindestens zwei Mal das Rennsteiglied gesungen. Dieses Jahr komischer weise nicht - waren alle zu müde? Gleich als der Bus am Startort ankam, drang allerdings von der Bühne das bekannte Lied (2.). Die Stimmung war 2 Stunden vorm Start schon riesig. Überall liefen Sportler mit Traditionsshirts herum. Das sind Shirts, mit denen man zeigt, wie oft man bereits dabei war. Mit seinen 14 Teilnahmen fühlte sich Manu wie ein Anfänger. Gefühlt liefen um ihn herum nur Sportler mit „40x dabei“ und „25x Supermarathon“ – das ist eben der Rennsteiglauf.
Eine halbe Stunde vor dem Start versammelten sich alle Sportler auf dem Sportplatz. Und jetzt war so richtig Volksfest. Alle hakten ein und schunkelten zum Schneewalzer. Auf der Bühne sangen Volksmusiker. Alle 4500 Teilnehmer des Marathons grölten zumindest den Refrain des Rennsteigliedes mit (3.) Es wurde dem MDR Heli gewunken und nochmal der Schneewalzer gespielt. Irgendwo im Hintergrund vernahm man so ganz nebenbei den Startschuss, welcher bei der Musik unterging und das Feld setzte sich in Bewegung. Die folgenden 42 km sind eher Nebensache, aber bei Laufveranstaltungen in dieser Kombination einmalig: Landschaftlich wunderschön. Viele Höhenmeter. Haferschleim als Verpflegung, bei 28 km könnte man sich eine Original Thüringer Bratwurst kaufen, bei Kilometer 38 kam richtiges alkoholisches Köstritzer Schwarzbier dazu. Dann bei Km 41 noch 100 Höhenmeter und schon ist man im Ziel.
Franzi kam bei ihrem Halbmarathon 10 Minuten eher als letztes Jahr ins Ziel. 1:42h zeigte die Uhr. Thomas brauchte 3:28h. Manu verfehlte seine 4h wieder mal um eine Minute und Pauline finishte ihren ersten Marathon, und das auf dem Rennsteig, in 4:50h. Starke Leistung. Im Ziel spielte derweil eine Karnevalmusikgruppe das Rennsteiglied (4.).
Ab 17 Uhr begann im Festzelt die After-Race-Party. Diese kann man sich nicht vorstellen, muss man aber zumindest einmal erlebt haben. Es beginnt mit der Karnevalmusikgruppe und dem Rennsteiglied (5.). Anhand ihrer Finishermedaillen kann man erkennen, welche Strecken die Sportler absolviert haben. 3 Stunden stehen die Leute auf den Bierbank Garnituren. 70jährige Männer, gerade 73km Supermarathon gelaufen, hüpfen zu Klängen vom Rennsteiglied (6.) und Helene Fisher auf den Tischen. Marathonis, welche woanders kaum sitzen können, schunkeln gemeinsam im Stehen den Schneewalzer und singen erneut das Rennsteiglied (7.). 19oo Uhr: Wo woanders die Party noch nicht angefangen hat, sind hier die ersten Sportler völlig heißer vom „Jodi Jodi Jodi Jodi Ö“ und dem Rennsteiglied (8.). Es spielt „Traum von Amsterdam“ und das Rennsteiglied (9.) erklingt im Zelt, gesungen von vielleicht 1000 Leuten. Im Zelt riecht es schlimmer, als in jeder Umkleidekabine nach einem Fußballspiel.Aber beim Rennsteiglied (10.) kurz nach 21 Uhr stört es keinen mehr. Gegen 21:30 Uhr ist das offizielle Programm mit dem Rennsteiglied, heute Nummer 11 (und mittlerweile kann WIRKLICH JEDER den Refrain), beendet.
Pauline und Max genießen noch etwas die Atmosphäre und gehen in Schmiedefeld in ihr Zelt. Da Manu sich das eine oder andere Finisherbier geleistet hat, übernimmt Franzi die Heimfahrt. Gegen 24 Uhr ist der Rennsteiglauftag dann auch endlich vorbei und das verdiente Bett ruft.
„Hei, hei, hei, ho, der Rennsteiglauf.
Hei, hei, hei, ho, wir sind gut drauf.
Hei, hei, hei, ho, im nächsten Jahr,
sind wir alle wieder da.
Hei, hei, hei, ho, im nächsten Jahr,
sind wir alle wieder da“