Der vorletzte Tag der Tour ist angebrochen und für uns als RB2 bedeutet dies: die letzte Schicht ruft.
Die Reihenfolge des heutigen Tages: Basti, Tamás und den Abschluss machte Pauline.
Nachdem die Schicht des Vortages in Dietldorf beendet war, fuhren wir wie immer zum ungefähren 14-Uhr-Wechselpunkt, welcher sich diesmal in Bayreuth befand. Eine anderthalbstündige Fahrt trennte uns noch vom Schlafen und so ging es die ganze Zeit über Landstraßen nach Bayreuth. Landstraßen sind auf jeden Fall sehr angenehm zu fahren, da man hier nicht so schnell einschläft wie auf der Autobahn. Man ist immer wachsam, durchfährt einige Orte und ist immer bremsbereit für Tiere, die plötzlich vor einem stehen. Und genau das passierte auch auf dem Weg zum Schlafplatz. Basti fuhr mit dem Tempomaten auf 100 gestellt wie immer zügig um diese Uhrzeit, doch auf einmal ging er hart in die Eisen. Die Rückbank war dadurch schlagartig wieder wach und die zwei Rehe, die auf der Straße standen, haben auch ganz friedlich das Weite gesucht.
In Bayreuth angekommen, begaben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz, doch das war gar nicht so einfach. Ein vorher ausgesuchtes Gewerbegebiet war leider durch ein Rolltor abgesperrt, in ein Wohngebiet wollten wir nicht und auch der Nettoparkplatz erschien uns zum Samstagmorgen als ungünstige Wahl. Also suchten wir weiter und trafen dabei auf ein Rentnerehepaar, welches gerade Zeitungen verteilte. Nach einem kurzen Plausch wollten wir dann endlich schlafen fahren, doch bei den Beiden sprang das Auto nicht mehr an. So sprangen Tamás und Kristof aus dem WoMo und versuchten zu helfen, was sich jedoch einige Minuten hinzog und erst nach einer Recherche im Internet von Erfolg gekrönt war. Zum Dank verrieten uns die Senioren dann einen Schlafplatz, der uns eine gute Nacht bescherte.
Nach dem Weckerklingeln ging das Leben wieder los und der letzte Tag war angebrochen. Morgen wird es für uns keinen Einsatz mehr geben, so groß ist der Vorsprung inzwischen.
Beim ersten Blick aus dem Wohnmobil stand ein Weiteres direkt hinter uns. Der RB1. Wie wir nur immer gefunden werden, obwohl wir den Tracker ausschalten? Es bleibt ein Mysterium. Wir schliefen diese Nacht direkt neben der A9, von der man trotz einer Entfernung von ~15 m gar nicht viel mitbekam. Flüsterasphalt und Lärmschutzwand bewirken da schon Einiges.
Nach dem Frühstück und einer Fahrzeit zum Wechselpunkt von gerade einmal 3 Minuten begann die letzte Schicht für Basti mit Team 1. Falko ließ es mal wieder richtig krachen und so kam er schon 13:40 Uhr an. Doch wir waren vorgewarnt und der Wechsel dauerte keine 30 Sekunden. Ab ging es durch das Zentrum von Bayreuth, im Norden aus der Stadt heraus und entlang einer Bahnstrecke Richtung Heimat. Philipp lief dabei bloß 6 km, damit die Anderen im Team noch ihre Kilometerziele knacken konnten. Manu rannte im Anschluss einen Halbmarathon in 1:40 h, wobei er ein stets welliges Profil zu bewältigen hatte. Ein langgezogener Anstieg gegen Ende seiner Etappe entpuppte sich dann sogar als etwas Besonderes: Es war die schiefe Ebene - eine lange Rampe einer Bahnstrecke, die früher eine Herausforderung für die Züge war.
Franzi folgte auf Manu und es ging durch einen schönen Wald und im Anschluss über sehr viel Straße ohne Fußweg Richtung Münchberg. Hier wartete auch schon Steffen, welcher dann der letzte Begleiter der 2015er Tour für Basti war. Auf Grund der vielen Kilometer, die Team 1 noch schrubben wollte, war es außerdem noch einmal eine längere Schicht im Sattel. Denn auf Team 2 gewechselt wurde erst 19 Uhr. Dies jedoch wie immer auf die Minute pünktlich.
Nachdem Tamás auf der Strecke war, begann es dann auch gleich wieder zu regnen, was natürlich immer ein Spaß für den Radbegleiter ist *Ironie*. Das Streckenprofil änderte sich in der letzten Schicht für Tamás auch nicht und ging schön wellig weiter, wobei er jeden Anstieg hoch kam und die Läufer sicher geleitete. Nach etwas mehr als drei Stunden war es dann auch für ihn geschafft und er konnte sich bei Kuchen von Gerrit, der uns extra besuchen kam, im Trockenen über eine erfolgreiche Tour freuen.
Pauline begann ihre Schicht im Regen und gleich mit einer sehr besonderen Etappe. Denn Eric wollte noch einmal auf Strecke, wobei Laufen bei ihm nicht mehr möglich war. Und so hüpfte er 100 m durch den Ort, bevor Caro letztendlich übernahm und es im Läufertempo weiter ging.
Wie schon am Anfang von Paulines Tour wartete auch am Ende noch einmal eine Herausforderung auf sie. Und diesmal war es auch wieder ein Wald, der ihr und Caro zu schaffen machte. Der eingezeichnete Weg auf dem Navi war nur noch zu erahnen und bei Regen hatten beide Mädels keine Lust sich durchs Unterholz zu schlagen. So wurde im RB2 angerufen, ob es nicht einen Alternativweg gibt, doch der war so schnell nicht in Sicht. Letztendlich verloren wir ein wenig Zeit in diesem Abschnitt, doch es ging weiter Richtung Chemnitz. Falko durfte dann auch nochmal ran und der große Wechsel musste wegen dem Wald und der Kilometerschrubberei von Team 1 nochmal umgeplant werden. So wurde ein 1-Uhr-Wechsel draus und Pauline konnte früher ins WoMo zurückkehren.
Nun gab es nur noch ein Ziel für uns und das heißt: CHEMNITZ!!! Also ab auf die Autobahn und ab dafür.
Die LKT2015 war für uns nun beendet. Eine sehr schöne Tour aus unserer Sicht.