Lauf-KulTour 2024 – Tag 9.1: von Dubrichovice nach Chomutov (direkt)

Bericht von Matteo

Liebes Tourtagebuch,
eigentlich keine besonderen Vorkommnisse bis jetzt: es ist mittlerweile 22:43 Uhr und ein kleiner Teil der Lauf-KulTouristen versucht sich gerade, von Prag nach Chomutov mit Rad und Transporter einen Weg zu bahnen, während der andere Teil sich nur auf Grund teils herausragendem Leistungswillens bis ins Autokemp Kamencové jezero in Chomutov bewegen konnte... aber erstmal von vorne.

Der Tag startete erwartbar herausragend mit dem OS 8807 nach Praha hl.n. - einem Zug von Bahnhof Dubrichovice direkt durch den Wohnwagen von Luise und Kilian, knapp vorbei an den anderen Zelten und Schlafgelegenheiten am Übernachtungsort - dem Autokemp Dubrichovice. Mittlerweile haben wir die Schrankenanlage, sowie die Zuggeräusche lieben gelernt und werden sie sofort vermissen. Aber keine Zeit für lange Abschiedsszenen: Die neu zusammengewürfelten Gruppen machten sich bereits kurz nach 6 Uhr auf den Weg. Moment, wieso neu? Heutige Besonderheit: Der Birrell-Run in Prag hat eine kleine Abordnung unseres Teams zur Teilnahme eingeladen. Daher ein kleiner Splitt der Gruppen und Verantwortlichkeiten - ein Teil der Läufer macht sich auf den Weg nach Prag, während der andere Teil im bewährten Duathlon-Stil den Weg nach Chomutov beschreitet.

Zuerst die erste Läufergruppe mit Björn, Paul und Florian, garniert mit Chris als Betreuer - dicht gefolgt von Kilian und Luise als Express-Duo Richtung WP1. Mit dem gleichen Elan und nur unscheinbar langsamer folgten sofort Thomas, Kai, Daniel und Matteo. Es ging im Tal entlang, vorbei an Karlstein, Sportplätzen, verfallenen Häusern und der auf dem Radweg mit Bierpaletten parkenden örtlichen Feuerwehr. Ein was war nur merkwürdig... mit zunehmender Zeit und voranschreitenden Kilometern waren die Läufer noch immer nicht eingeholt, die Laufzeiten immer rekordverdächtiger. Irgendwann hielten wir es nicht mehr aus und dann das: die Läufergruppe hat sich nach Richtung Prag orientiert... was dann doch so ein kleiner Klick daneben im Garmin ausmachen kann 😉

Unbeeindruckt haben die heute verkleinerten Radgruppen ihren Weg weiter in Richtung Wechselpunkt vorangetrieben, komme was wolle. Das Transporter-Notfallkommando hat dann mittlerweile die verirrte Abordnung wieder neu gebrieft, nochmal Himmelsrichtungen und Verwendung von Navigation erklärt und verdeutlicht, sowie teilweise die Personen eingesammelt.

Ab Wechselpunkt 2 dann die finale Zusammensetzung der beiden Duathlon-Gruppen: Team 1 mit Luise, Thomas W., Kai und Matteo - Team 2 mit den verbleibenden Thomas S., Florian und Daniel. Die größte Laufanstrengung und Etappe wurde durch Team 1 geschultert, gleich mal mit einer Ansage von Luise gestartet und mehr als 22 km auf die Straße gelegt. Während es im Tal noch halb angenehm bei den Temperaturen auszuhalten war, ist es spätestens mit dem Wechsel zu Kai vorbei und die Temperaturen stiegen kontinuierlich, da Schatten immer weniger vorhanden war. Nach weiteren 11 km dann der Wechsel auf Matteo, der sich durch Baustellen und Hopfenernte kämpfte, um den Staffelstab final an Thomas W. zu übergeben. Die mittlerweile stark brennende Mittagssonne, die zur Neige gehenden Getränkevorräte und glühende Straßen taten ihr Bestes, an der Motivation zu arbeiten. Der anvisierte WP2 am Friedhof wollte und wollte nicht näher kommen - Friedhöfe haben wir genug gefunden, aber immer wieder fehlte der Transporter daneben. So ist dann Kai zum Schluss nochmal für die letzten Meter für Thomas eingesprungen und die verbliebenen Meter bis zur Wasserversorgung wurden auch noch überwunden. Mit der Übergabe an Team 2 dann erstmal den Kopf in die Wasservorräte gesteckt und die komplette Erschöpfung noch abgewendet... 😀

Team 2 hatte die ehrenvolle Aufgabe, nicht nur die Etappe mit Bravour zu meistern und zu beenden, sondern auch noch den Besuch beim Parent Project (Duchenne Tschechien) zu begleiten und entsprechende Geschenke vor Ort abzugeben. Gute Gespräche und kühle Getränke im Biergarten folgten darauf. Der weitere Abend bestand einfach daraus, endlich die schmerzlich vermissten Energiereserven mit Hilfe von frittierten Nahrungsmitteln bzw. Nudeln zu füllen und natürlich die Getränkeversorgung dabei nicht zu missachten. Das Tätigen von letzten Einkäufen und ein obligatorisches Bad im am Zeltplatz angrenzenden See durfte natürlich auch nicht fehlen. Und nun sitzen wir hier am Tisch, warten auf Nachricht und die nächtliche Ankunft der Abteilung Prag... so langsam neigt sich die Lauf-KulTour des Jahres 2024 dem Ende entgegen... wir warten gespannt auf den letzten Tag... bis morgen!

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