Rennsteigstaffel 2024

Vor uns standen wieder 169km auf dem Rennsteig durch den Thüringer Wald von Hörschel nach Blankenstein, die von zehn Laufbegeisterten bezwungen werden durften. Wir waren zum dritten Mal in Folge dabei und hatten demzufolge reichlich Erfahrung am Start.


Erfahrung ist das Eine. Orientierung und Streckenkenntnis das Andere. Und so kam es, dass unser Startläufer Ronald, der auch die letzten beiden Jahre die Startetappe gelaufen ist, einen Abzweig falsch genommen und somit einen kleinen Umweg eingebaut hat. Er hat den Kulturbegriff im Namen sehr wörtlich genommen und auf seiner Etappe einen Wartburgabstecher eingebaut. Aus ursprünglichen 14km wurde so ein knapper Halbmarathon. Lieber Ronald, bitte baue im nächsten Jahr nicht auch noch einen Eisenachbesuch mit ein. 😄


Auf einem durch Regen aufgeweichten und matschigen Kurs erreichte Ronald mit reichlich Verzögerung die Wechselzone. Nun hieß es für Kilian unsere abgeschlagene Staffel wieder Stück für Stück ans Läuferfeld heranzuführen. Er durfte auf einer fast ausschließlich bergauf führenden Etappe über den großen Inselsberg laufen und übergab nach 20km ohne weitere Umwege auf Läufer Nummer 3.
Läufer 3 war Andy und er ist kurzfristig für unsere Staffel eingesprungen, da jemand verletzungsbedingt absagen musste. So kam es, dass Andy zum ersten Mal mit einer Startnummer am Outfit an einem Laufwettkampf teilnahm. Ab Etappe 3 bestand auch nicht mehr die Möglichkeit vom Kurs abzukommen, denn von da an hatten unsere Läufer stetig eine Radbegleitung an der Seite. Diese Radbegleitung übernahm auf Etappe 3 & 4 unser Manuel. Unweit vom Thüringer Wald ist unser Läufer 4 zu Hause. Willi aus Jena übernam den Staffelstab von Andy und flitze auf dem mit einigen Rampen gespikten Abschnitt über die Waldautobahnen. Sein Ziel war der Parkplatz Grenzadler. Dort gab es einen Wechsel des Läufers und des Radbegleiters. Von hier an übernahm Kilian die Rolle der Radbegleitung. Die Etappe 5 ab dem Grenzadler lief Ellen. Ihre Route führte zunächst hinauf zum großen Beerberg, den höchsten Punkt der Strecke und von da an leicht wellig hinab Richtung Allzunah. Inzwischen wurde es zunehmend wärmer. Die Staffel hat sich von einem dreistelligen Platz zu Beginn zur Halbzeit Stück für Stück weiter nach vorne gelaufen. Einige Staffeln wurden schon überholt und genau das war auch der Plan für Clemens, unseren Läufer Nummer 6. Im gewohnt flotten Tempo zog Clemens auf teilweise recht anspruchvollen Trails und hügeligem Terrain an vielen Staffeln vorbei. Da hatte auf einigen Abschnitten auch Kilian auf dem Rad Mühe dranzubleiben. Trotz aufkommender Knieschmerzen hielt Clemens das Tempo auf seiner Etappe hoch, mühte sich in die Wechselstelle und übergab auf Sven. Auf Svens siebten Etappe von Masserberg nach Neuhaus am Rennweg galt es auch reichlich Höhenmetern abzuspulen und einige giftige Rampen zu überwinden. Auch auf dieser Etappe gab es Passagen, auf denen der Läufer gegenüber der Radbegleitung klar im Vorteil ist. Sven überwand alle Tücken seines Abschnittes und übergab weiter an Marie. Jetzt durfte Marie auf Etappe 8 nun ihre Rennsteigpremiere feiern. Auf offenem Gelände mit wenig Schatten hielt sie unsere Staffel auf Kurs. Unterwegs am Streckenrand trafen Marie und Kilian auf einen Teil unserer Staffelläufer, die die beiden lautstark antrieben und supporteten. Top Teamgeist und beste Laune den ganzen Tag...so macht Rennsteigstaffel Spaß. Nach fast 14km übernahm Paul den Staffelstab von Marie. Auch er ist aufgrund einer Verletzung kurzfristig ins Staffelteam eingesprungen. Seine Etappe 9 ist auf der ersten Hälfte recht rennsteiguntypisch und verläuft zunächst auf einem breiten asphaltierten Radweg parallel zu einer Bundesstraße. Erst später kam er in den Genuss des Rennsteigfeelings und hatte nun auch trailige Waldpassagen dabei. Jetzt war die Staffel dem Ziel schon Recht nah. Nur noch Manuel unser Schlussläufer musste seine Etappe in Angriff nehmen. Wir haben uns als Staffel nach anfänglichen Kursfindungsschwierigkeiten gut vorgekämpft, sodass wir vom Notstart nicht Gebrauch machen mussten. Nach der letzten Wechselstelle hieß es noch runterlaufen nach Blankenstein. Grade auf den letzten paar Kilometern geht es steil bergab. Das war ein Kurs wie gemacht für Manuel. Etwa 20km warteten auf ihn mit dem Wissen, dass im Ziel die restlichen Staffelläufer bereitstehen, um die letzten Meter gemeinsam ins Ziel laufen zu dürfen. 150m vorm Zieleinlauf wurden Manuel und Kilian noch von einer geschlossenen Bahnschranke ungeplant ausgebremst. Während die Autos warten mussten, bis die Schranke wieder oben war, wurden Läufer und Radbegleiter von der Polizei durchgewunken, sobald die Bahn durch war. Nun hieß es wirklich ab ins Ziel zu den anderen und feierlicher Einlauf.


Nach ziemlich genau 14h sind wir als Lauf-KulTour auf Platz 26 der Herrenstaffelwertung eingelaufen. Es war ein herrlicher Tag und ein super Teamevent. Und wenn wir nächstes Jahr wieder einen Startplatz bekommen, sind wir selbstverständlich wieder am Start. Dem Rennsteig die Treue.

PS.: Für nächstes Jahr hat sich Ronald wieder für Etappe 01 gemeldet, um seinen Fauxpas von diesem Jahr wegmachen zu können. 😄 Dann mit Wanderkarte und Kompass?

Beitrag verfasst von: Kilian

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