Der letzte Tourtag hat immer ein ganz eigenes Flair.
Auf der einen Seite sind alle froh endlich wieder in einem richtigen – in IHREM - Bett zu schlafen, entspannt unter die eigene Dusche zu steigen und nicht jeden früh von einem „Wahnsinnigen“ mit komischer Musik geweckt zu werden.
Auf der anderen Seite bedeutet der letzte Tag aber auch Abschied vom Team und ein Hallo zum Alltag. Auch wenn die Lauf-KulTour körperlich extrem auslaugt, so schaltet man ab von den regulären Gedanken und vergisst am Ende sogar welcher Wochentag ist.
Trotzdem überwiegt die Vorfreude darauf, die Verwandten, Freunde und Bekannten wiederzusehen. So war das Team auch in diesem Jahr am letzten Tag wieder sehr schnell unterwegs. Die planmäßige Startzeit hatten wir von 5:00Uhr auf 6:00Uhr verschoben, was sich später als zu pessimistisch herausstellen sollte.
Ein letztes Mal hieß es also für Christian Bäumler mit einem Nüchternlauf in den Tag zu starten. Die ersten Meter waren sehr frisch und teilweise auch nebelig nahe der Weißen Elster. Aber entgegen der Vorhersage der letzten Tage war das Wetter morgens freundlich, teilweise sogar mit blauem Himmel. Gegen Dreiviertel 10 war es dann für Team 1 mit den Laufeinheiten der Tour geschafft und Team 2 machte sich auf die Strecke. Steffi, Christian Jentzsch, Florian Franke und Lysander starteten auf Strecke und wechselten direkt in einen Wettkampfmodus. Nach 1km wurde der Läufer bzw. die Läuferin gewechselt und dabei immer ordentlich Gas gegeben. Im Schnitt lief das Team mit ca. 4min/km und brachte so nochmal den Zeitplan etwas durcheinander.
Denn wie zu jeder Tour hatten wir Einstiegspunkte mit (kalkulierten) Zeiten bekannt gegeben, um es Mitläufern bzw. Mitradlern einfacher zu machen uns anzutreffen. Das Team musste also 16:10Uhr in Taura am Ende des Chemnitztalradwegs sein. Aber da uns diese Möglichkeit des Mitlaufens sehr wichtig sind, haben wir ausnahmsweise die Tour kurz unterbrochen und am Wechselpunkt von Team 2 auf Team 3 eine kleine Pause eingelegt. Mittlerweile hatte es allerdings begonnen zu regnen – und zwar nicht so ein klein bisschen, sondern wie aus Kübeln. Die Temperaturen lagen auch nur bei ca. 15°C, es herrschten also keine guten Bedingungen.
Trotzdem wuchs der Tross ab Taura stetig an. Der ein und andere Begleiter kam uns auf dem Chemnitztalradweg entgegen und konnte uns so definitiv nicht verfehlen. Gemeinsam ging es dann in Richtung Chemnitzer Brühl, auf welchem der offizielle Empfang stattfand. Leider schüttete es immer noch, das Team war klitschnass und durchgefroren und wollte nur noch ins Warme. Nach 2019 schien es das zweite Mal so, als weinte der Himmel darüber, dass unsere Tour wieder zu Ende geht.
Der Empfang fiel daher klein und kurz aus, wir führten schnell Interviews und machten ein paar Fotos. Aber je länger wir standen umso blauer wurden die Lippen der Athleten. Trotzdem freuten wir uns sehr, dass André uns wieder im Ziel empfing. André sitzt selbst im Rollstuhl und mittlerweile hat sich eine kleine Freundschaft zu ihm entwickelt.
Damit das Team nicht weiter fror, ging es dann schnell weiter in Richtung Uni, wo uns 18:30Uhr Familien und Freunde empfangen wollten. Auch diesen Empfang gestalteten wir nur kurz und gingen dann schnell in den Filmclub Mittendrin. Aber das ganze nicht ohne vorher die obligatorisch Sektdusche zu genießen.
Dann konnten sich endlich alle aus den nassen Klamotten schälen, abtrocknen und sich in die Sessel fallen lassen. Ein reichhaltiges Buffet mit Kuchen, Salat, Obst und Getränken stand bereit, wir schauten die ersten Bilder der Tour und genossen noch gemeinsam einen schönen und teils sehr emotionalen Abend.