Tag 09 – Nordsee in Sicht!

24.09.2016: von Hembergen nach Greetsiel

Zum großen 2-Uhr-Wechsel mitten in der Pampa bei Hembergen wunderten sich Einige über die Menge an Lichtern, die diesmal mitten in der Nacht erschienen sind. Nach einiger Zeit wurde klar, dass Florian (Rainer) von seiner kompletten Family auf dem Fahrrad begleitet wurde.
An unserm Nachtlager sagten sich dann auch noch Hase und Igel gute Nacht, die 200 m entfernt am Straßenrand saßen.
Bastis erste Schicht begann dann wieder etwas eher, um Team 2 zu entlasten. Sie verlief ohne Probleme in einem verwirrenden Zick-Zack-Kurs 15,4 km auf dem Track entlang.

Die anschließende 13 km Schicht von Randy gestaltete sich streckentechnisch sehr abwechslungsreich. So führte sie zuerst entlang kleinerer Straßen durch Felder, bis er zusammen mit Ritchi die Ems wieder erreichte. Auf dessen Damm liefen die beiden durch Meppen, wo sie die norddeutschen Backsteinhäuser und das dortige Villenviertel ausgiebig begutachten konnten. Zum Schluss der Etappe führte die Strecke noch über Wanderwege durch einen kleinen Wald an dessen Ende bereits das Wohnmobil mit Thomas auf Randy wartete.

Thomas' heutige Etappe führte ihn 13,2 km entlang der Ems über viele Brücken und Felder. Er wusste zwar, dass sein linker Knöchel schmerzte, aber das dieses kleine Wehwehchen so stark den Laufstil verändert, sodass dies von außen locker erkennbar ist, ahnte er nicht. Dies wurde ihm aber bald bewusst. Das eigene Team rief nach geschätzten 30 min auf dem Streckenhandy an und wollte wissen, ob es noch geht. Er dachte: „Hmm, so schlimm???“ Und es kam noch besser: kurz vorm Ziel kam den Beiden eine 30 Frauen große Radgruppe entgegen, die ihn alle anfeuerten und zum Durchhalten animierten. Okay, sieht also wirklich nicht mehr gut aus, aber weiter, immer weiter.

Nachdem Thomas sein ersehntes Ziel in Reichweite sah, übergab er unter einer ruhigen Autobahnbrücke an Florian. Danach folgten wir immer der Ems. Am Yachthafen vorbei, wo Richi kräftig Fotos schoss. Als wir zeitiger als sonst zum 14-Uhr-Wechsel eintrafen und nur Philipp da stand, waren wir sehr verwundert, da die restliche Crew nicht auffindbar war. Einige von ihnen hatten sich in der Ems erfrischt bzw. fand ein Schwimmwettkampf zwischen Philipp und Florian (Mausi) statt. Der Gewinner war natürlich von vornherein schon klar 😀

Nach unserer Schicht ging es mit RB 1 zu Familie Drath, Bekannte von Thomas' Lieblingsbruder. Wir wurden herzlich empfangen, bekamen original ostfriesischen Tee (erst ein Stück Candis, dann Tee und abschließend ein wenig Sahne, das Ganze ohne umrühren genießen 😉 ).
Natürlich durften wir alle die Dusche nutzen und bekamen sogar noch ein köstliches Abendbrot serviert. An dieser Stelle nochmals vielen vielen Dank für den erholsamen und wunderschönen Nachmittag.
Die Nachtschicht von Basti begann später auf einem holprigen Feldweg. Er war schon einige Meter vor Tamás, als er plötzlich ein Schreien und Fluchen hörte. Wie sich herausstellte, ist der Radbegleiter unfreiwillig durch eines der Schlaglöcher im Dreck gelandet. Aber Gott sei Dank blieb er ohne schlimmere Verletzung und die Stecke durch Emden und an dem Haus von Familie Groenewold entlang konnte gut gemeistert werden.

Nach dem Wechsel von Basti auf Randy führte die Strecke erst einige Kilometer entlang einer Landstraße bis endlich die heiß ersehnte Nordsee in Sicht kam, auf dessen Deich der restliche Weg zu bewältigen war. Mit der Erfahrung aus dem letzten Jahr, dass sich auf dieser Etappe sehr viele Weidezäune befanden, startete Randy mit viel Vorfreude auf den zweiten Streckenteil. Jedoch war ihm und Tamás dieses Jahr das Glück hold und bis auf zwei Zäune waren alle Tore geöffnet, sodass viele Kletterpartien erspart blieben konnten. Als nach 15,2 km zwei Stirnlampen auf dem Weg zu erkennen waren, bedeutete das das Ende von Randys Etappe.

Radbegleiterin Cori hatte heute außerdem mal Lust eine Etappe mit zu laufen und sie suchte sich Thomas' Nachtetappe dafür aus. Der Start war gleich vielversprechend und sie durften auf den ersten Kilometer gleich zwei verschlossene Gatter bezwingen, inzwischen war Tamás ja schon geübt darin 😉 Danach lief es sehr entspannt entlang eines asphaltierten Radwegs bis kurz vorm Ende der Etappe. Denn auf einmal tauchte eine große Herde Schafe auf, die nur mühsam dazu überredet werden konnte, die Läufer durch zu lassen. Danach nur noch ein kleines Stück und plötzlich tauchte am Horizont ein weißes Licht auf, dass den Deich herunter rannte: Florian, unsere Ablösung, welcher auf der falschen Seite des Dammes gewartet hat. Für die gute Stimmung im Läufer-Bus, putzten Cori und Thomas noch ausgiebig ihre Schuhe, bevor sie sie in Plastiktüten im Wohnmobil verstauten.

Die letzten 8 km waren für Randy mit leichtem Gegenwind etwas schwieriger gewesen. Nach ungefähr 2 km kamen wir an dem bekannten Pilsumer Leuchtturm (Ottoturm) vorbei, wo ein Teil der Otto-Filme gedreht wurde. Dort angekommen versuchten wir ein kleines Fotoshooting zu machen, jedoch verweigerte die Kamera ihre Dienste und wir mussten bedrückt die nächsten Kilometer antreten. Nach etwas Verspätung, wie aber von uns schon gewohnt, übergaben wir an Philipp vom Team 1.

Anmerkung von RB 2: Wir waren zwischenzeitlich zu Besuch in Papenburg bei einem weiteren Ladaisten-Freund von Tamás und müssen uns ganz herzlich bei ihm für seine Dienste bedanken. Er reparierte uns eines der Tour-Räder, bei dem sich vor zwei Tagen der Schaltgriff zerlegt hatte, ließ uns duschen, füllte unseren Wassertank auf und versorgte uns mit Kaffee und Kuchen.
Vielen lieben Dank Schoko 🙂

geschrieben von Team 3

Es gibt bisher 2 Reaktionen auf diesen Artikel

  1. Toll, dass es trotz der Probleme im Vorfeld die Tour 2016 gibt!
    Wir bewundern Euer Organisations- und Improvisationstalent, das soziale Engagement und den Zusammenhalt in der Truppe ebenso wie natürlich die sportliche Leistung und fiebern regelmäßig mit Euch mit. Zahlreiche Streckenabschnitte sind uns von eigenen Radtouren bestens bekannt, sodass Eure Bilder und Berichte bei uns viele schöne Erinnerungen wecken, aber auch Motivation und Inspiration für weitere sportliche Aktivitäten sind.
    Für den „Heimweg“ wünschen wir Euch weiterhin Erfolg, noch viele tolle Erlebnisse und Begegnungen sowie hilfreiche Menschen an der Strecke.
    Kommt alle gesund und möglichst unverletzt ins Ziel!!
    Eure treuen Fans aus Thüringen

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