Da hat die Streckenplanung mal wieder beste Arbeit geleistet. In der großen Erwartung Hamburg zu erreichen, mussten wir zuvor stundenlang in der Nacht durch dünn besiedelte Flachlandschaften laufen. Dunkelheit, Ruhe, Weite. Der Spannungsbogen entlud sich mit Beginn des Sonnenaufgangs und dem nahezu gleichzeitigen Erreichen Hamburgs und dessen Hafenkulisse. Energie, Leben, Vielfalt. Eben gut gemacht. Unsere Pünktlichkeit macht sich an dieser Stelle bezahlt. Mit Freude durchquerten wir diese Stadt. Der große 14-Uhr-Wechsel fand ca. 25 Kilometer hinter Hamburg an einem kleinen Bauernhof statt. Obwohl ein plötzliches Auftauchen von vier Wohnmobilen mit einem bunten Haufen junger Menschen durchaus Skepsis auslösen kann, wurden wir hier von Ragna, der Bäuerin des Hofes, herzlich und spontan empfangen. Schon zweimal habe die Lauf-KulTour während eines Läuferwechsels in den vergangen Jahren genau hier Halt gemacht. Wir durften auf dem Hof Einkehr halten, Wasser auffüllen und eine ruhige Schlafgelegenheit auf der wohl weichesten Wiese des Umkreises nutzen. Schön, dass es sowas gibt. Mit großer Vorfreude warten wir nun darauf die Ostsee in der Nacht zu erreichen, um uns dort zu erfrischen. Mit der Elbe, die wir in Hamburg hinter uns gelassen haben, haben wir noch ein Wiedersehen in Sachsen am letzten Tourtag geplant. Doch bis dahin müssen wir noch ein wenig laufen - so wie Forrest. Es ist schon alles ein bisschen verrückt hier - aber auch unser Alltag.