Wir haben intensiv diskutiert, welche Thematik bzw. welchen Verein wir dieses Jahr mit der Lauf-KulTour 2014 unterstützen möchten. Generell möchten wir immer alle unterstützen, die Hilfe benötigen. Da es unzählige Möglichkeiten gibt, muss immer wieder gut überlegt werden.
Nach dem wir von Aktion Benni und Co e.V. gehört haben, war die Entscheidung klar. Was verbirgt sich dahinter?
Die Diagnose "Duchenne Muskeldystrophie" (= Muskelschwund) bedeutet für die betroffenen Kinder und deren Familien immer noch eine unheilbare, tödlich endende Krankheit. In Deutschland gibt es etwa 2500 betroffene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Anfangs fällt das Gehen schwer. Zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr werden die Muskeln deutlich schwächer, die Kinder entwickeln an Fuß-, Knie- und Hüftgelenken Kontrakturen, also Sehnenverkürzungen, die die Bewegungsfähigkeit weiter einschränken. Mit neun bis 12 Jahren sind sie an den Rollstuhl gebunden. Durch die immer schwächer werdenden Muskeln wächst der Bedarf an Hilfe und Pflege. Die meisten Duchenne-Patienten sterben im Jugendlichen- oder jungen Erwachsenenalter, denn auch Atem- und Herzfunktionen sind von der Muskelschwäche betroffen.
So gilt es Forschungsprojekte hinsichtlich Therapien zu unterstützen und in Projekten Betroffenen und ihre Familien den herausfordernden Alltag zu erleichtern. Der Aktion Benni und Co e.V. hat unsere Unterstützung und wir wollen auf ihn mit unserem Lauf um Deutschland 2014 aufmerksam machen.
Hoffnung auf eine Lebenschance - Bist Du dabei?!
Hi, liebe Laufkulturfreunde! Sagt mal, was denn der eigentliche Zweck eurer Laufkultur? Doch sicher nicht in erster Linie das Spendensammeln; das erscheint mir eher wie ein Feigenblatt. Würden eure Sponsoren nur einen Bruchteil eures xxx-Euro-Etats den kranken Kindern direkt spenden, käme sicher mehr zusammen, oder? Gibt es eigentlich irgendwo Informationen über die Spendensummen der letzten Jahre?
Mir scheint es eher eine Marketingaktion zu sein. Das ist natürlich genauso okay, aber dann bitte nicht mit xxx Euro studentischen Geldern!
Bemerkung: Die genauen Geldbeträge wurden vorerst entfernt, bis geklärt wurde, ob diese veröffentlicht werden können. Für zukünftige Anfragen dieser Art steht das Kontaktformular zur verfügung.
Hey Hans, über unser Kontaktformular können wir etwas direkter Kontakt aufnehmen bzw. treffen wir uns demnächst mal auf einer FSR-Sitzung 😉
Du hast viele gute Fragen gestellt. Ohne separate mehrseitige Artikel zu schreiben oder auf vorhandene auf dieser Webseite zu verlinken, möchte ich versuchen, deine Fragen zu beantworten.
Was ist die Lauf-KulTour? Ein bunt gewürfelter Haufen sportinteressierter Studenten der TU Chemnitz, die einer Idee von 2007 zur Umrundung Deutschlands zu Fuß alljährlich folgen. Wir wollen Studenten verschiedenster Fakultäten und Kulturen „laufend“ zusammenbringen und durch den Sport einen und dabei Gutes tun. Dabei ist uns wichtig zur Bewegung zu animieren und jedes Jahr auf eine Thematik besonders aufmerksam zu machen.
Speziell nach dem „Zweck“ gefragt, wir haben uns generell der Förderung des Sports verpflichtet. Dabei organisieren wir alljährlich das zum Verein gleichnamige Laufprojekt, veranstalten ganzjährig gemeinsame Lauftreffs, arbeiten mit anderen Vereinen, Verbänden, Initiativen und Einrichtungen zusammen, organisieren Laufveranstaltungen (bspw. Chemnitz Marathon) und nehmen an gängigen Laufveranstaltungen teil, dabei bemühen wir zur aktiven Vermittlung zwischen Sportlern unterschiedlicher Sportarten.
Unser Laufprojekt ist als der längste alljährliche Staffellauf der Welt einmalig. Wir haben am Beginn der Lauf-KulTour erfreut festgestellt, dass wir eine sehr gute mediale Aufmerksamkeit erzeugen in Printmedien, Radio, Rundfunk und Fernsehen. Jedes Mal ist es natürlich auf Grund unserer Aktionen und Leistungen leicht, Studierende der TU Chemnitz besonders positiv darzustellen. In jeder Erklärung sagen wir, was und wer wir sind und woher wir kommen und wohin wir laufen… Wir haben uns entschieden, dass wir das noch besser und selbstlos nutzen müssen. Daher wollen wir die Aufmerksamkeit nutzen und jedes Jahr ein hilfsbedürftiges Projekt unterstützen, maßgeblich durch eine einmalige mediale Resonanz. Was mich direkt zu dem Thema Spenden führt. Unterwegs sammeln wir von Menschen, die uns begleiten oder die uns begegnen Spenden für unseren Spendenpartner. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch, erzählen über uns und die Partner und erfahren selbst auch jede Menge Dankbarkeit. Aber auch von Unternehmen und anderen Einrichtungen werden wir dabei unterstützt. Für die Deutschen Krebsgesellschaften haben wir letztes Jahr Spenden gesammelt unterwegs mit zwei Spendendosen und haben bspw. vom Asklepios-Klinikum in Schwedt 300€ als Spende erhalten, die MLP hat symbolisch für jeden Begleiter gespendet und so sind wir 2013 auf eine Spendensumme von 2472€ gekommen. Natürlich wissen wir, dass unser Projekt wesentlich mehr Geld kostet. Wichtiger als die symbolische Spende ist jedoch, die sehr gute mediale Aufmerksamkeit die wir erzeugen können und mit unserem Spendenpartner teilen wollen.
Vielleicht noch paar Sätze, warum wir das Geld brauchen. Das Projekt wird rein ehrenamtlich von Studierenden organisiert. Mit dem einsetzenden Kerntraining von bis zu 50 Studierenden im April bis zum September wird Unglaubliches geleistet. Aus einfachen Normalstudenten werden Läufer mit hoher Ausdauer und ein Team geformt, dass innerhalb von 16x24h nonstop Deutschland umrundet. Bei Regen, Sturm und Sonnenschein unterwegs zu sein, bedeutet einen enormen Vorbereitungsaufwand. Neben dem Training auch in logistischer Hinsicht. 17 Tage pausenlos unterwegs zu sein auf einer Strecke von 4000km, dass ist nicht nur sehr anstrengend, das kostet leider auch einiges. Natürlich müssen alle Teilnehmer einen Eigenbeitrag leisten. Betrachtet man die Trainingszeit und die durchgelaufenen Schuhe, dann geht da ringsum natürlich noch viel mehr privat mit ein. Wir sind stets bemüht externe Sponsoren für unser Projekt zu gewinnen, aber ohne die Unterstützung seitens der Studentenschaft wäre das Projekt nicht durchführbar. Das wäre ein enormer Verlust für alle Beteiligten. Wir sind daher über die bewährte Unterstützung sehr dankbar und freuen uns riesig über die entgegengebrachte Zusammenarbeit.
Ehe ich jetzt noch ewig weiterschreite, können wir auch direkt miteinander sprechen und diskutieren.
Viele Grüße
Eric für das Team der Lauf-KulTour